Nitzschke, B. (1980, 21984)
Nitzschke verwendet einen Großteil seines Buches darauf, bezeichnende
Konstellationen im Verhältnis der Geschlechter zueinander herauszupräparieren,
in denen der jeweils gegengeschlechtliche Gefühls- und Identitätsbereich
"abgespalten" und "ausgegrenzt" wird ... Und mit vollem Recht hält
er einen großen Teil der Frauenängste, die in der feministischen
Literatur der letzten Jahre als spezifisch weiblich reklamiert worden sind,
für spiegelbildliche und deckungsgleiche Äquivalente von Männerängsten
und die "Grenzbefestigungsliteratur" der Frauenbewegung für eine Scheinalternative.
In den letzten Jahren gab es eine Flut von schnell
hingeschriebenen Büchern zum Thema der Mann-Frau-Beziehungen, eilig
fabrizierte Psycho-Reader, die Seichtes bis Leichtverdauliches als
Lebenshilfe in Taschenbuchformat anboten. Da ist es erfreulich endlich
einmal ein Buch zu lesen, das keine vorgefertigten Lösungen und
Patentrezepte anbietet ... Bernd Nitzschke wendet sich mit seinem Buch
an Leser, die bereit sind, ihr bisheriges Leiden an sich und an ihren
Beziehungen zum anderen Geschlecht neu zu überdenken. Ich möchte
Ihnen ein Buch empfehlen, das den aufmerksamen Leser immer wieder zum
Mitdenken auffordert ...
Ein kluges Buch, das auf einer breiten Quellenbasis gründet ... |
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