Nitzschke, B. (1985)
Das Buch kann auf der Homepage des Verlags bezogen werden!
Der Autor dieses spannenden Buches bricht mit der traditionellen
Auffassung der Freudschen Metapsychologie. Im Verständnis Freuds und
dessen Nachfolge wird die Metapsychologie üblicherweise als das abstrakt-theoretische
Gerüst der Psychoanalyse verstanden. Nitzschke zeigt am Beispiel von
Texten ..., dass sich die Sprache der Metapsychologie auch wie eine Übersetzung
primärer, archaisch-konkreter Leidenserfahrungen und Ausdrucksweisen
verstehen ließe. ... Es lohnt sich, dieses Buch zu lesen, nicht nur,
weil uns einige archaische Beweggründe auch von Menschen, die – etwa
wie Fechner – bei der Etablierung der Psychologie eine bedeutende Rolle
spielten, vorgestellt werden, sondern auch, weil die Beweisführung
Nitzschkes, wonach die metapsychologische Sprache der Psychoanalyse nicht
nur als theoretisches Konstrukt, sondern auch als Abbild primitiver Phantasien
verstanden werden kann, den Leser fesseln wird.
Bernd Nitzschke ... konzentriert sich in seinem Buch auf die Verteidigung
des Aspekts der Freudschen Theorie, der von Kritikern gestern wie heute
am häufigsten denunziert worden ist – weil er die meisten wissenschaftlich
ungeschützten Gedanken enthält: die Freudsche Metapsychologie
und Energetik. Nitzschke hält daran fest, dass es der Psychoanalyse
– im besten Fall – immer noch um eine vorübergehende Auflösung
des ICH zu gehen hat, deren Ziel zwar in dessen Stärkung liegt, deren
Zweck aber erst einmal die Erfahrung einer primären Realität
des Affekts ist. Das ist keinesfalls selbstverständlich, denn gerade
die Psychoanalyse hat ja mit ihren Deutungszwängen und der Installierung
des Vernunftprinzips in der Natur des Menschen dazu beigetragen, dass die
Geschichte des Imaginären im Abendland eine Kette qualvoll erfahrener
Verluste geworden ist.
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