Blattlinie, Leserstimmen, Geschichte,
Fotogalerie
WERKBLATT bringt seit 1984 unkonventionelle Nachrichten jenseits institutionalisierter
Psychoanalyse
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als Klinik sowohl im klassischen als auch erweiterten Setting
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als gesellschaftskritische Sozialforschung, die auch politisch Stellung
nimmt
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als entmythologisierende Spurensuche in der Geschichte der Psychoanalyse
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als angewandter Kulturvergleich im Austausch mit PsychoanalytikerInnen
anderer Länder
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als ätzend bis witzige Karikatur psychoanalytischer Alltagskultur
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"Allerdings, und besonders, da ich leider soviel kritisieren muß,
möchte ich hier das ganz ausgezeichnete Werkblatt, Zeitschrift für
Psychoanalyse und Gesellschaftskritik des vom Bundesministerium geförderten
Vereins Werkstatt in Salzburg erwähnen, das heute eine der ersten
Zeitschriften auf diesem Fachgebiet ist. Manchmal geschieht zum Glück
auch noch in Österreich Nennenswertes."
(Erich Fried 1987)
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Zum 25 Jahr Jubliäum 2009
Gratulieren . . .
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Felix de Mendelssohn,
Psychoanalytiker und Gruppenanalytiker.
Abteilungsvorstand für Psychotherapeutische Schulen
an der Sigmund Freud Universität Wien
Einundzwanzig Begründungen fürs Werkblatt, die mir
spontan einfallen:
1) Es ist die leise
Stimme des Intellekts, die sich schließlich Gehör verschafft.
2) Es ist eine RuferIn
in der psychoanalytischen Wüste.
3) Es kehrt alles Mögliche unterm Teppich hervor.
4) Es scheut sich nicht, die Scheußlichen zu benennen.
5) Es achtet darauf, die Pioniere in Erinnerung zu halten.
6) Es ist ein Möbius-Streifen um Psyche und Gesellschaft
miteinander zu verbinden.
7) Es ist handlich.
8) Es ist zornig, gerecht und zärtlich.
9) Es erscheint, wann auch immer, zur richtigen Zeit.
10) Es lässt nicht locker, ist es aber.
11) Es ist ein fester Bestandteil der österreichischen Seele
geworden.
12) Es veröffentlicht meine Beiträge und die meiner Freunde.
13) Es veröffentlicht spannende Sachen von Leuten, von denen ich
sonst nie gehört hätte.
14) Es bildet.
15) Es schockiert und polarisiert, es verlangt Aufmerksamkeit.
16) Es stellt die richtigen Fragen.
17) Es antwortet auf ein Bedürfnis.
18) Es ist nicht wegzudenken.
19) Es ist das einzig wirklich Interessante, das aus Salzburg kommt
seit Thomas Bernhard.
20) Es versöhnt mit der kritischen Psychoanalyse, wenn man zu zweifeln
begonnen hat.
21) Es begründet sich naturgemäß von selbst.
Johannes Ranefeld, Dr.,
Psychoanalytiker, Wien.
In den 70er-Jahren, am Ursprung meines psa Weges und
bereits Kandidaten-Anwärter der WPV, lernte ich
die
Leute des Wiener Arbeitskreises f. Tiefenpsychologie kennen:
kritisch engagiert, diskussionsfreudig, im
sozialen
Feld, wie ich ebenfalls, tätig.
Ich wechselte den Verein. Genau
diesen kritischen Geist finde ich noch immer bei den Autoren des
Werkblattes.
Weitere 25 Jahre Werkblatt: Auch
bei großzügiger Prognose von Lebenserwartung
und geistiger Beweglichkeit ist
so die Lektüre lebenslang
gesichert. So soll es sein!
Raul-Paramo Ortega ,
Psychoanalytiker, Arzt, Autor
- Guadalajara / Mexico.
Die erste Assoziation, die das WERKBLATT spontan in
mir hervorruft, ist der jugendhafte, kämpferische Hauch,
der sein Treiben charakterisiert: das Sozialkritische,
Emanzipatorische der Psychoanalyse ist
im WERKBLATT nicht
verloren gegangen. Wenn ich
von etwas Jugendhaftem spreche, spreche ich kaum vom Alter
-das ich sowieso nicht
kenne- der Personen des Redaktionsteams, sondern
von ihrem Geist in Sachen der Psychoanalyse. Nur
ein Makel, der,
dem Teufel sei Dank, schon lange aufgehoben ist:
die äußere Gestaltung des Heftes wirkte eine Zeit lang wie zur
Abschreckung des Lesers. Heute haben die Ausgaben die würdige Gestaltung,
die ihr Inhalt verdient. Dem
WERKBLATT
und all denjenigen, die es so lange möglich gemacht
haben (die anonymen Mitarbeiter eingeschlossen), wünsche ich
weiterhin, ihren faustischen Geist zu bewahren, der kein Rasten
kennt, solange die Ferne winkt. In
der Ferne winkt dem
WERKBLATT noch vieles! Ich
gratuliere und wünsche noch weitere 25 Jahre!!
Dankend, Ihr Raul-Paramo
Ortega
Ursula Hauser , Dr.
Psychoanalytikerin, San José (Costa
Rica).
Mit großer Freude und Bewunderung vernahm ich, dass
ihr dieses Jahr das 25-jährige Jubiläum feiert, und
gratuliere euch
herzlich dazu! Mitten in den bewegten
80-er Jahren, als ich selber in Nicaragua war,
habt ihr dieses große Projekt begonnen
und führt es erfolgreich
weiter, toll! In diesen Zeiten, die alles
andere als kollektive Projekte fördert, könnt ihr umso stolzer
sein, daß es gelungen ist, die Zeitschrift
weiterzuführen, und daß ihr Stürme, Schmerzen,
Kampf und Trennungen überwunden
habt, und das WERKBLATT
uns allen mit jeder Nummer neue Anregungen, Diskussionen,
Auseinandersetzungen
mit der
Psychoanalyse gibt. Natürlich ist zu
hoffen, daß Eure Begeisterung und Produktivität weiterhin andauert,
und ich freue
mich
sehr auf die kommenden Ausgaben, die nicht nur die beruflichen
Bande, sondern auch viele Freundschaften festigt. Karl
Fallend
und Gabriella Hauch im besonderen haben geholfen, ein 'BRÜGGLI
' zu schaffen über Meere und Abgründe hinweg, vom ö
sterreichischen WERKBLATT zum costarricanischen GIROS DE ASPAS,
und dies seit unserer Gründung von ASPAS
(Associación de Psicoanalisis
y Psicologia Social) im Jahre 1989. Obwohl
die KollegInnen von ASPAS mit wenigen Ausnahmen
kein Deutsch
verstehen, ist das WERKBLATT mit schwesterlich/brüderlichen
Gefühlen besetzt,
und alle Ausgaben stehen in
unserer Bibliothek. Auch
sie lassen herzlichst gratulieren: FELICITACIONES !!
Selbstverständlich benütze ich diese Gelegenheit,
um mit euch allen das
Glas zu heben, hüben oder drüben, und auf weitere 'Brüggli'-
Vernetzungen
anzustoßen, und sage damit
auch: Herzlichst willkommen in
Costa Rica und in ASPAS, wer von euch die Reise wagt!
Con un fuerte abrazo
August Ruhs ,
Univ.Prof. Dr., Klinik für Psychoanalyse und
Psychotherapie.
Psychoanalytiker (Wien) -
im Namen der "texte. psychoanalyse. ästhetik.
kulturkritik.
"Warum soll das WERKBLATT weitere 25 Jahre bestehen?
Warum eigentlich? Ein heimlicher Wunsch, das WERKBLATT möge
sein Erscheinen möglichst bald
einstellen, könnte vom
Standpunkt eines
Mitherausgebers eines Konkurrenzjournals nichts anderes als ein
ernsthaftes Kompliment für den Jubilar
sein. Unter dieser Voraussetzung kann
es schließlich nur die gegensätzliche Hoffnung geben,
dass dem WERKBLATT ein
noch sehr langes Leben beschieden sei,
zumal es sich um eine Zeitschrift handelt, für die der Begriff
der Konkurrenz als faires
Miteinander in einem Bestreben zu verstehen ist,
sowohl den so genannten Fachkreisen als auch einer interessierten
Öffentlichkeit
ein möglichst breites Spektrum an wissenschaftlichen Beiträgen
und Informationen zur Psychoanalyse in allen ihren
Anwendungsbereichen anzubieten. Insbesondere darf das WERKBLATT
das große Verdienst für sich in Anspruch nehmen,
das von den anderen einschlägigen
Journalen eher vernachlässigte Feld
der psychoanalytischen Gesellschaftskritik in ihren
sowohl aktuellen als auch
historischen Dimensionen sorgfältig und seriös, das
heißt ideologiekritisch und unpolemisch zu
betreuen. Unter der Leitlinie
einer Kooperation, die somit auch eine gewisse Arbeitsteilung beinhaltet,
freuen wir uns auf weitere
gemeinsame Jahrzehnte.
Herzlichste Gratulation also!
“Stuzzicadenti” Wien.(v.l.n.r.)
Vorne: Mona Hahn, Robert
Pfaller. Hintere Reihe: Eva
Waniek-Laquiéze,
Judith Kürmayr, Georg
Gröller, Karl Stockreiter,
Ulrike Kadi.
Wozu es in 25 Jahren das Werkblatt
noch geben soll?
Ein Analysant erzählt, er habe von einer grünen Tafel in einer
Klasse geträumt. Vor der
Tafel sei seine Französischlehrerin
gestanden. Sie hielt ein
Stück Holz in der Hand, das ausgesehen habe wie eine einfache Latte.
Auf der Schultafel stand ein
großes K und ein B. Stuzzicadenti
wünscht der
Psychoanalyse den Fortbestand des Werkblattes für
weitere 25 Jahre, damit
es auch 2034 noch Sinn macht, wenn
einer vom vert-K-B-Latte
träumt (vert [wer] frz.
grün).
Wolfgang Mertens, Prof.
Dr. Dipl.-Psych., Professor für
Psychoanalyse und psychodynamische Forschung
an der Ludwig-Maximilians-Universität München
seit 1982, Psychoanalytiker,
Lehranalytiker und Supervisor
an der Akademie für Psychoanalyse
und Psychotherapie in
München (DGPT).
Was wäre, wenn es das Werkblatt nicht mehr gäbe? Die liebevollen
biographischen Skizzen über die
Väter und Mütter der
Psychoanalyse, die
Reflexionen über die Auswirkungen der Zeitgeschichte auf unsere
Analysen, das Wachhalten und das
Ernstnehmen der Triebtheorie, ohne
die psychoanalytische Theorien zu körperlosen, akademischen Erklärungsskizzen
kurzlebiger Natur verkümmern würden? Das
Anschreiben gegen eine Schön-Wetter-Psychoanalyse, gegen
die nosologischen
Kästchenbauer, stattdessen ein Sinn für das Rätselhafte
und Doppelbödige, die Freude an einem Querdenken und die
Angstlust einer Nichtanpassung, aber auch die Möchte-gern- Revoluzzer,
die Kämpfer gegen das psychoanalytische Establishment,
dem sie aber trotzdem angehören, kurzum jene erfrischende Mischung
aus freudianischer Kulturkritik, Antiamerikanismus, der
Teilen der österreichischen und schweizerischen Psychoanalytiker
zueigen ist, der Vorliebe für
tiefsinnige, antiempirische
französische Denker und
einer ungebrochenen Liebe zur Freud'schen Psychoanalyse -
all dies macht aus dem Werkblatt jene
so gleichzeitig kurzweilige wie
auch anspruchsvolle Lektüre, die aus der umfangreichen psychoanalytischen
Zeitschriften-Welt
nicht mehr wegzudenken ist.
Helmut E. Lück ,
Univ.Prof.em. Dr., FernUniversität Hagen,
Institut für Psychologie.
Man kann es kaum glauben, dass die Zeit so schnell vergangen
ist! 25 Jahre "werkblatt"! Herzlichen Glückwunsch!
Eine
erfrischende Zeitschrift mit interessanten
aktuellen Themen. Eine Zeitschrift, mit
der Herausgeber(innen) und Autor(inn)en
weniger auf Ansehen und auf Impact usw. schauen, sondern
auf Aktualität und Leser(innen)interessen. Und trotzdem: Eine
anspruchsvolle, lohnende Zeitschrift! Auf die nächsten 25 Jahre!
Bigna Rambert , Dr.,
Psychoanalytikerin, Zürich.
Mein ganz privates Oesterreich halte ich 2x jährlich in
den Händen. Es kommt mit der Post. Zugegeben im
früheren putzigen
"Sträflingsoutfit" gefiel es mir besser
als im heutigen ratlosen Tapetenlook. Warum
löst bei mir das inzwischen grösser
gewordene Büchlein aus dem
oestlichen Nachbarland ein so
angenehm exotisches und gleichsam familiär - vertrautes "Gfüal"
aus, so dass ich es immer sofort
auspacken und unverzüglich reingucken muss?
Ganz Oesterreich in meiner Hand - eine Art
pars pro toto Erlebnis?
Erliege ich der Suggestion und Koketterie eines Eigennamens: "Werkblatt"?
Eines Eigennamens der sich
gleichzeitig der Kunst der
Selbstüberhöhung und Selbstzurücknahme bedient. Warum
ergeht es dem Büchlein nicht wie der
Zeitschrift Psyche - die oft
noch wochenlang in der originalen Plastikhülle auf meinem Schreibtisch
rumlungert und nicht selten
ungelesen ins Büchergestell wandert?
Oder sind diese "Gfüale " ganz einfach mit meinen
unaufgelösten Restübertragungen
zu
erklären - Erinnerungen an das Oesterreich
aus meiner Analysezeit (Muttersprache meiner Analytikerin). Und
sind dies alles nicht
bereits genügend Gründe sich auf die
nächsten 25 Jahrgänge Werkblatt zu freuen?
Ralf Binswanger ,
Dr., Psychoanalytiker, Zürich.
Selbstverständlich muss das WERKBLATT unbedingt weitere
25 Jahre existieren, damit ich auch in meinem
95. Lebensjahr
noch einen Ort habe, wo ich
ohne Zensur oder vorauseilender Selbstzensur Marx,
Engels, Lenin oder Mao auf die
psychoanalytische Erkenntnistheorie
anwenden kann, in kindlicher Identifikation
mit grossen männlichen Vorbildern wie
Otto Fenichel oder Fritz
Morgenthaler ... Ich sage
nicht einmal kurzerhand "Spass beiseite", denn das WERKBLATT
hat
sich seit 25 Jahren zu einem wichtigen "Organisator" im
bunten Spektrum von progressiv
gesinnten PsychoanalytikerInnen
in den verschiedensten
Ländern dieser Welt entwickelt und bewährt. Das
drückt sich insbesondere in der hohen Qualität
der Beiträge aus, die zwei
Mal im Jahr in ästhetisch hervorragend gestalteten Heften
Brigitte Boothe ;
Prof.Dr., Dipl.Psych., Psychoanalytikerin, Lehrstuhl
für Klinische Psychologie,
Psychotherapie und
Psychoanalyse am Psychologischen Institut
der Universität Zürich.
Der Dichter Lenz in Büchners gleichnamiger Novelle:
Hören Sie denn
nichts? hören Sie denn nicht
die entsetzliche Stimme,
die um den ganzen Horizont
schreit und die man gewöhnlich die Stille heisst? Hören
statt Verstehen. Anerkennen
statt
Invalidisieren. Die Integrität der Person
soll gewahrt sein, in Staaten mit demokratischer Verfassung, niemand
soll sich der
Gewalt ausliefern müssen und dem Missbrauch, kein
Kind, kein Kranker, keiner, dessen geistiges Leben fragil ist,
keiner, der
besitzlos und machtlos ist. Teilhabe, Anerkennung, Konflikt-
und Befriedungsfähigkeit sind gefragt. Und was heißt das alles,
wenn man es nicht trivialisiert, nicht instrumentalisiert, nicht
versonntagspredigt? Dann braucht
es die psychoanalytische
Durchleuchtung, die immer
neu wird und sich selbst erneuert, im Gesellschaftlichen. Daher
lebt das Werkblatt weiter - und ein
Titel von Ulrike Körbitz
2008 gibt das Motto: Begehren, Bewegen, Analysieren erscheinen.
Ich gehöre erst seit knapp 10
Jahren
zum Dunstkreis dieses Stützpunktes intellektueller
Widerständigkeit, fühle mich aber trotz meiner eher
minoritären Position
schwesterlich und brüderlich aufgehoben. Ein
riesiges Dankeschön an alle, die mit unermüdlicher Kleinarbeit
das bisher ermöglicht
haben!
Christian Schacht ,
Dr., Psychoanalytiker. Sexualberatungsstelle Salzburg.
Leiter des Salzburger Arbeitskreises
für Psychoanalyse.
"Warum soll es das Werkblatt weitere 25 Jahre geben?"
Eure suggestive Frage, von den Herausgebern mit
berechtigtem
Selbstbewusstsein an langjährige
LeserInnen und FreundInnen gestellt, hat
mich nach geeigneten Werbesprüchen suchen lassen.
"Werkblatt - belebt
die Sinne! (wissenschaftlich,
politisch, literarisch...),
"Mit dem Werkblatt bist du nie allein",
"Wenn die kein Werkblatt haben, geh i wieder haam!"
"Ist da jemand (Nachdenklicher, Kritischer)? Licht ins Dunkel -
Werkblatt"
"Ein guter Tag beginnt mit..." (nein, das vielleicht lieber
doch nicht).
Das Werkblatt-Machen muss für Euch eine lustvolle Beschäftigung
sein, sonst wäre es nicht so gut.
Ich hoffe, dass das noch lange
so bleibt. Mir würde sonst
die lustvolle Beschäftigung des Werkblatt- Lesens
abgehen. - Respekt und Gratulation!
"Cafe-Central-Gruppe"Innsbruck
v.l.n.r.: Yvonne Egger-Habib, Arin
Sharif-Nassab, Clemens Drechsel,
Hale Usak.
Sebastian Krutzenbichler ,
ist Lehr- und Kontrollanalytiker der
DPG, DGPT am Institut für Psychoanalyse
und Psychotherapie
Siegen-Wittgenstein, Leiter
der Tagesklinik Netphen in der Klinik Wittgenstein.
www.werblatt.at ! Das
Passagier-Schiff links oben, das einem sofort ins
Auge fährt, soll vor 25 Jahren in Salzburg als U(bw)-Boot
gestartet sein, subversiv,
unter- und tiefgründig die Oberflächenstruktur der Gesellschaft
mit der explosiven Torpedo-Sprengkraft
der Psychoanalyse zu
konfrontieren. Für mich war und ist dieses Foto Metapher und Programm;
denn wo sonst können Fragen
diskutiert werden wie: "Kann
ein Schiff seekrank werden?", an Stellen, an denen die
Psychoanalyse Themen
vermeidet, die sie
generieren, Fragen, die erst im Werkblatt
gestellt werden, meist schrecklich lange, nach dem die fraglosen
Antworten in den
mainstream-Periodika schon festgeschrieben worden
sind. Welche andere
Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik
erscheint schon 2-sprachig deutsch
(die Sprache der Psychoanalyse)/ spanisch
(die Sprache der "Neuen Welt") "Aus Anlaß des
500. Geburtstages des
Beginns der Eroberung des amerikanischen Kontinents"? (Werkblatt
29/30), wo sonst treffen sich Jazz (ich
lass mich bei diesen Zeilen
von Nik Bärtsch's Ronin "Holon" inspirieren) und Fußball
auf dem Spielfeld der Psychoanalyse? (Werkblatt 62)
Gibt es andere
Psychoanalyse-Periodika, die so wunderbare Feste feiern,
die den passenden Rahmen bieten für Solitär-Vorträge, wie den
von Karl-Markus Gauß über das einander wechselseitige Mißverstehen
von Psychoanalyse und Literatur, "was eigentlich für beide
spricht"?
(Werkblatt 54) Nein! Und
bitte schön, wo im psychoanalytischen Blätterwald werden die wichtigen
QuerdenkerInnen so anhaltend zum
Arbeiten gebracht wie im
Werkblatt, z.B. Nr. 52: Faire travaille Laplanche ! Also,
WerkblattianerInnen: die randständigen Trabanten der
Psychoanalyse und
Gesellschaftskritik brauchen das Forum Werkblatt mindestens weitere
25 Jahre. Und wenn wieder einmal widrige
Gegenwinde das
Werkblatt-Schiff zum Schlingern bringen sollten, denkt daran:
Was man nicht erfliegen kann, muß man sich erhinken. In
diesem Sinne Dank & Gruß aus dem wilden Rothaargebirge.
Lilli Gast , Prof.
Dr., Psychologin (Berlin)
›Die Wahrheit der Psychoanalyse liegt darin, dass sie
ihren herausforderndsten Hypothesen die Treue hält‹.
Diesen Satz Marcuses
beherzigt das Werkblatt, wie
es scheint, seit 25 Jahren und stellt dessen Richtigkeit
mit jeder Ausgabe aufs Neue unter Beweis.
Und
es qualifiziert sich damit zugleich als Freibeuter
im Mainstream, der dafür sorgt, dass das Selbstverständnis der
Psychoanalyse als
ein Projekt der Aufklärung, als kritische Theorie
und emanzipatorische Praxis nicht zur sentimentalen Erinnerung gerinnt
und schließlich
verblasst, sondern ein Teil der Gegenwart bleibt
- und zwar auf, wie ich finde, sehr besondere Weise, die das
Werkblatt zudem für
mindestens weitere 25 Jahre unverzichtbar macht:
Indem es von Gegenwart durchströmt wird, stellt es sich quer hinein
in diesen Strom,
hält inne, schafft Raum zum Nach-Denken, bietet
Widerstand, erzeugt Wirbel. "Eine freie Stimme für freies
Denken" möchte man
als
Westberlinerin in Paraphrase des Erkennungszeichens des
alten Sender
Freies Berlin rufen,
und "Macht weiter so, und
erfindet das
Werkblatt immer wieder neu". Ich bin gespannt auf Euch.
Karl-Markus Gauß ,
Dr. h.c., Schriftsteller, Essayist, Chronist.
Herausgeber der Zeitschrift "Literatur und
Kritik". (Salzburg).
Jetzt bin ich in den letzten 25 Jahren schon wieder 25
Jahre älter geworden. Man glaubt es ja nicht, wie
schnell das in
meinem Falle gegangen ist. Ich selber
muss im Buchregal auf die aneinander gereihten
Jahrgänge des "Werkblatt"
schauen, um mich davon zu überzeugen.
Denn ich altere ja mit dieser Zeitschrift, und sie bleibt mit
mir ewig jung.
Gegenseitig sprechen wir uns Mut zu, hübsch altmodisch bei
unseren Leisten zu bleiben, bei der Kritik von all dem,
was den Menschen hindert und hemmt, und beim Lobpreis des Lebens
in Fülle. So werden wir es auch die nächsten
25 Jahre angehen und uns
gar nicht wundern, wenn man uns zwischenzeitlich für höchst
zeitgemäß und modern hält.
Uns macht das nichts aus, wir sind
da großzügig.
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Leserstimmen
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„Mir gefällt Eure Zeitschrift sehr gut, besonders wenn es um aktuelle
z.B. politische Themen geht.“
-
„Ich habe Ihre Zeitschrift bisher mit großem Vergnügen gelesen
und wertvolle Anregungen daraus bezogen.“
-
„Mit freundlichem Gruß und aller Achtung für Ihre wissenschaftliche
Arbeit.“
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„Mein Solidarbeitrag zum Erhalt Ihrer so überaus wichtigen Zeitschrift
WERKBLATT besteht darin, daß ich Ihnen 2 Abonnenten vermittle.“
-
„Im Übrigen finde ich Ihre Zeitschrift hervorragend dissident und
eine Bereicherung“.
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„Ihr feministischer und gesellschaftskritischer Schwerpunkt gefallen mir
ausserordentlich“.
-
"Ich finde Ihre Zeitschrift eine Bereicherung und möchte Ihnen mein
Kompliment für Ihre Arbeit aussprechen".
-
"Ich lese das Werkblatt gerne und bin froh, daß Sie ein Forum haben,
wo auch mal quer zum Übrigen gedacht wird."
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"Ich habe übrigens noch vergessen zu sagen, dass mir das Werkblatt gut gefällt,
es ist schön gemacht und anregend und es freut mich, dass ich darin auch etwas
schreiben kann."
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Ich lese es übrigens sehr gerne.
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Ich halte das Werkblatt für unbedingt lesenswert und noch zuwenig verbreitet!!
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Da ich das Werkblatt sehr schätze, bin ich gern bereit ein bisserl Werbung zu
betreiben.
Geschichte
Die Lehrtätigkeit des Psychoanalytikers Igor A. Caruso am Institut
für Psychologie der Universität Salzburg bewog viele sozialkritisch
denkende Studenten aus ganz Österreich dazu, in Salzburg Psychologie
zu studieren. Carusos Emeritierung führte zu einem universitären
Konflikt zwischen Lehrenden und Studenten um die Nachfolge seiner Professur,
in dem die Studenten wiederum einen Psychoanalytiker als Nachfolger Carusos
haben wollten. Im Zuge dieser Auseinandersetzung begann die damalige "Institutsgruppe
Psychologie" ab 1978 ein eigenes regelmäßiges alternatives Veranstaltungsprogramm
mit Psychoanalytikern und Sozialwissenschaftlern durchzuführen. Nachdem
die Professur 1981 mit einem erklärten Psychoanalysegegner nachbesetzt
worden war, kam es 1983 zur Gründung der "Werkstatt für Gesellschafts-
und Psychoanalyse". In den ersten Jahren war diese "Werkstatt" in erster
Linie ein Forum für die "heimatlos" gewordenen Studenten, deren Interesse
an gesellschaftskritischer Psychoanalyse an der Universität keinen
Boden mehr fand und wurde so für viele zur eigentlichen Ausbildungsstätte.
Um die Ergebnisse dieser Veranstaltungen einer breiteren Öffentlichkeit
zugänglich zu machen, wurde schließlich 1984 das "Werkblatt
- Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik" gegründet. |
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Inhaltsverz. und Bestellung:
bitte auf das Titelblatt klicken!
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Bedingt durch Studienabschluß und Berufseinstieg entstand schon
sehr bald das Bedürfnis nach fundierter psychoanalytischer Ausbildung,
nicht nur als Theorie und Kulturkritik, sondern auch in ihrer klinischen
und sozialforscherischen Anwendung. Ab 1985 wurde eine autonom organisierte
klinische Ausbildung, unabhängig von der lokalen etablierten Institution
durchgeführt. Im Jahr 1986 kam es zur Gründung einer psychoanalytischen
Sexualberatungsstelle, die heute zu einer anerkannten psychosozialen Einrichtung
in Salzburg geworden ist. Eine durch das Inkraftreten des österr.
Psychotherapiegesetzes notwendig gewordene staatliche Anerkennung der Ausbildung
war schließlich nicht mehr mit den Risiken der damit verbundenen
Institutionalisierungsprozesse vereinbar. Die darauf folgende zunehmende
Verlagerung der Interessen viele Mitglieder führte schließlich
Ende 1997 zur Auflösung des Vereins. Die umfangreiche Bibliothek wurde
von der Sexualberatungsstelle übernommen und kann dort nun als Bibliothek
für Psychoanalyse und Sexualforschung benutzt werden. Kontaktadresse:
Bibliothek für Psychoanalyse und Sexualforschung
c/o Sexualberatungsstelle Salzburg
Platzl 2/III
A-5020 Salzburg
Tel/Fax: +43/662/876999
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zum Inhaltsverz.:
bitte auf das Titelblatt klicken! |
Das Werkblatt wurde nach der Auflösung der "Werkstatt"
bis 2005 von Albert Ellensohn, Karl Fallend und Karl
Mätzler herausgegeben.
Seit 2005 sind die Herausgeber: Albert Ellensohn und Karl Fallend.
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