Nitzschke, B. (1988)
Unter der Überschrift "Sexualität und Männlichkeit.
Zwischen Symbiosewunsch und Gewalt" bis hin zum Problem von Sadismus und
Gewalt versucht Bernd Nitzschke ... verschiedene Facetten männlicher
und weiblicher Sexualität einzufangen ... Herausgekommen ist dabei
ein teilweise polemisches, teilweise essayistisches – aber durchweg gut
lesbares – Buch, das ein breites Themenspektrum berührt. Es reicht
von der Sexualitätsdebatte der 60er Jahre über die ... Diskussion
um Feminismus und Machismus
Bernd Nitzschke behandelt sein Thema in drei Themenkreisen: Skizzen
zur "Kultur" der Sexualität, Skizzen zur "Kultur" der Gewalt und Psychoanalyse
und Sexualität - Nachrichten aus verdunkelten Räumen. ... Auch
hier geht der Autor wiederum dialektisch vor, indem er der Nähe als
Gewalt die krankmachende Einsamkeit gegenüberstellt. Er diskutiert
das Thema anhand von Ausschnitten aus dem Leben bekannter Analytiker. Die
gründlichen Kenntnisse der Einzelheiten in Verbindung mit einer überlegenen
Fähigkeit zur Zusammenschau kommen in einigen dieser Abschnitte besonders
zur Geltung, insbesondere bei der kurzen Darstellung der Persönlichkeiten
von Andreas-Salomé, Nietzsche, Freud, Tausk und anderen.
Auf Adorno beruft sich ... Bernd
Nitzschke, der unter den Stichworten Sexualität und Männlichkeit eine
Reihe von Aufsätzen aus den Jahren 1969-1985 vorgelegt hat, die
lesenswert sind. Die Texte reichen von der "sexuellen
Revolution" Ende der sechziger Jahre, als Herbert Marcuse und
Wilhelm Reich die Hoffnung auf eine befreite Sexualität ohne Gewalt in
einer befreiten Kultur formulierten, bis zu den neuen alten
Disziplinierungen und entsprechenden Ängsten im Zeichen von AIDS. Der
Psychoanalytiker Bernd Nitzschke versucht die Geschichte der
Psychoanalyse fragmentarisch am Beispiel ihrer Außenseiter, an deren
Ausgrenzung Sigmund Freud selbst tatkräftig mitgewirkt hat, zu
beleuchten. Er schreibt über Otto Gross und Viktor Tausk ...; sie verkörpern
das anarchistische Moment der Psychoanalyse. |
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