Karl
Fallend
AN WEN SOLL
ICH SCHREIBEN? AN GOTT?
Am
13.Jänner 2002 fand die Premiere des Stücks ‚An wen soll ich schreiben? An Gott?’ von
Karl Fallend im Landestheater Linz statt. Das Auftragswerk des
Landestheaters fußt auf einem Buch, das gerade im Böhlau-Verlag,
Wien, unter dem Titel NS- Zwangsarbeit: Der
Standort Linz der „Reichswerke Hermann Göring AG Berlin“ 1938-1945
(Band 2: ZwangsarbeiterInnen: (Auto-)Biographische Einsichten unter
der Herausgabe von Oliver Rathkolb erschienen ist.
Zehntausende
ZwangsarbeiterInnen, tausende mit „P“ bzw. „Ost“ gekennzeichnet, tausende
KZ-Häftlinge zur Nummer entwürdigt, waren massenhaft eingesetzte
Arbeitskräfte zum Aufbau der nationalsozialistischen Kriegsindustrie
in Linz. Männer und Frauen, Jugendliche und Kinder aus mehr als zwanzig
Nationen mit je eigenen biographischen Geschichten und gebrochenen Lebensentwürfen.
Nach Kriegsende, in der wiedergewonnenen Freiheit, war für die meisten
das Leiden nicht zu Ende. Bis heute. Karl
Fallend suchte das Gespräch mit ZeitzeugInnen, um einzelne Lebensgeschichten,
Erlebnisse von einheimischen Betroffenenen und vor allem von Zwangsarbeiterinnen
und Zwangsarbeitern sowie KZ-Überlebenden der Linzer Hermann-Göring-Werke
in Erfahrung zu bringen. Es handelt sich nicht um beliebige Ereignisse
eines Lebenslaufes, sondern um tabuisierte, zum Teil extrem traumatisierte
Erlebnisse, die über fünfzig Jahre wortlos vergraben wurden und
für viele zum ersten Mal Sprache und Gehör fanden. Inszenierung:
Nikolaus Büchel Ausstattung: Nikolaus Büchel/ Gerti Rindler-Schantl Musik:
Peter Androsch Mit
Sigrun Schneggenburger, Daniela Wagner, Gerhard Brössner, Karl Sibelius,
Vasilij Sotke, Eingeladen zum Österreichischen Theatertreffen am 30. Mai 2002 in Salzburg. Landestheater Linz, Promenade 39, 4020 Linz. Karl Fallend, (Jg. 1956) Univ.Doz.Dr., Psychologe. Freiberuflicher Wissenschaftler. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Psychoanalyse, Psychologie und Menschenrechte und über die Folgen des Nationalsozialismus. 1998 –2000 Mitglied der Historikerkommission „Zwangsarbeit am Standort Linz der ehemaligen Hermann-Göring-Werke“. Derzeit Gastprofessor am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck. aus dem Programmheft:
ausgewählte Pressestimmen zur Uraufführung:
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